Verteidigt unsere Gesundheit, bekämpft Big Meat
An das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und den Rat der Europäischen Union
Appell
Wir fordern die EU auf:
- Setzen Sie ein gesundes und nachhaltiges Lebensmittelsystem wieder auf die Tagesordnung, das die Bürger*innen, sowie Kleinbauern in den Mittelpunkt der Reform stellt.
- Schützen Sie die Gesundheit der europäischen Bevölkerung, indem Sie Reduktionsziele und Aktionspläne für Schadstoffe wie Methan festlegen und sich von der industriellen Landwirtschaft abwenden.
- Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass mit der Reform der GAP Steuergelder im Lebensmittelsystem in die richtigen Maßnahmen fließen, wie z. B. die Reduzierung von Emissionen und die Umstellung auf eine gesündere Ernährung.
- Die Bedürfnisse und die Gesundheit der Menschen müssen Vorrang vor den Unternehmensgewinnen haben. Das Verursacherprinzip und das Prinzip der Vermeidung von Umweltverschmutzung müssen umgesetzt werden.
Warum das wichtig ist
Die großen Fleisch- und Molkereikonzerne drängen uns zum übermäßigen Verzehr von verarbeitetem Fleisch und Käse und gefährden damit nicht nur unsere Gesundheit, sondern schädigen auch unsere Umwelt, durch überhöhte Methanemissionen und Umweltverschmutzung. [1]
Ein neuer Bericht der Changing Markets Foundation zeigt, wie die mächtige Fleisch- und Milchindustrie Lebensmittel- und Landwirtschaftsgesetze zum Schutz der lokalen Umwelt, der Gesundheit und zur Eindämmung des Klimawandels zum Scheitern gebracht hat. Der Bericht „The New Merchants of Doubt“ (Die neuen Händler des Zweifels) enthüllt die schmutzigen Tricks der großen Fleisch- und Molkereikonzerne: von der direkten Lobbyarbeit bei Kommissaren über Angstmacherei und Einschüchterung bis hin zum Verstecken hinter anderen Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, um jegliche Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern.
Sie wenden dieselbe Taktik wie die großen Ölkonzerne an, um weiterhin gigantische Gewinne zu erzielen - und uns von ungesunder Ernährung abhängig zu machen. [2]
Wir wissen, dass beim neu gewählten Parlament in Brüssel die Themen Lebensmittel und Landwirtschaft ganz oben auf der EU-Agenda stehen werden. Die politischen Parteien werden versuchen, sich als die Partei der Landwirte, der guten Lebensmittel und der Verteidiger der ländlichen Gemeinden zu präsentieren. Mit dem Amtsantritt der neuen Kommission müssen wir die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die Kommissare auffordern, eine Politik zu verfolgen, die Ihre Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten schützt, und dieser Politik Priorität einzuräumen.
Der jüngste Strategische Dialog zwischen grünen NRO, Bauernverbänden, Verbrauchergruppen und Akteuren der Industrie kam zu dem Schluss, dass „business as usual“ keine Option ist.
Da kommen wir ins Spiel. Die Europaabgeordneten sind unsere gewählten Vertreter*innen, sie repräsentieren uns. Es kann nicht sein, dass sie bei der Vorbereitung auf die Debatten zu Lebensmitteln den Fleisch- und Molkereikonzernen zuhören, aber nicht uns. Sie müssen auch von Menschen wie Ihnen aus dieser Gemeinschaft hören.
Lassen Sie uns deshalb gemeinsam dem Druck, dem die Europaabgeordneten von Seiten der Konzerne ausgesetzt sind, mit einer massiven Machtdemonstration der Bevölkerung begegnen. Wie? Unterzeichnen Sie jetzt den Appell!
Referenzen:
- Die Europäer*innen essen viel mehr Fleisch und Milchprodukte als die empfohlenen gesunden Mengen, was unser Risiko für Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes und vorzeitigen Tod erhöht. Außerdem ist die Viehwirtschaft für 20 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen und etwa ein Drittel aller Methanemissionen verantwortlich.
https://changingmarkets.org/wp-content/uploads/2024/01/Truth-lies-and-culture-wars-final.pdf - https://changingmarkets.org/report/the-new-merchants-of-doubt-how-big-meat-and-dairy-avoid-climate-action/