Oktopus-Zucht in der EU verbieten!
An den EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, den EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz, den spanischen Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung und den Präsidenten der Regierung der Kanarischen Inseln
Diese Kampagne wird von [% inititator_name %] organisiert.
Appell
Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf:
- die Eröffnung der ersten kommerziellen Oktopus-Zucht auf der spanischen Insel Gran Canaria zu untersagen
- und diese Praxis in der gesamten EU zu verbieten.
Warum das wichtig ist
Das spanische Unternehmen „Nueva Pescanova“ will auf Gran Canaria die weltweit erste kommerzielle Oktopus-Zucht eröffnen. Ziel ist es, so bald wie möglich Oktopusfleisch zu verkaufen. [1] Sie behaupten fälschlicherweise, dass dies den Druck auf die wildlebenden Oktopusse verringern und Arbeitsplätze schaffen würde. Obwohl das Projekt noch von den kanarischen Behörden genehmigt werden muss, hat sich das Unternehmen bereits ein Patent für die Zucht eines Oktopus (Octopus vulgaris) seit März 2021 gesichert.
Details zu den Zuchtmethoden gibt das Unternehmen mit Verweis auf Geschäftsgeheimnisse nicht bekannt. [2] Die intensive Zucht von Oktopussen wirft jedoch ernsthafte ethische und ökologische Fragen auf.
WARUM IST SIE UNETHISCH?
- Oktopusse sind hochintelligente Lebewesen mit einem komplexen Nervensystem, die in der Lage sind zu lernen, Probleme zu lösen und Gegenstände zu benutzen. [3]
- Sie können Schmerz und Leid empfinden und benötigen ausreichend Freiraum und geistige Stimulation, die sie unter den Zuchtbedingungen nicht erhalten. [4]
- Eine Auswertung von 300 wissenschaftlichen Arbeiten bestätigt, dass Oktopusse fühlende Wesen sind und ihre Zucht unter artgerechten Bedingungen unmöglich und wirtschaftlich nicht tragbar ist. [5]
- Zudem gelten die derzeitigen EU-Tierschutzvorschriften nicht für wirbellose Tiere wie Oktopusse und schützen sie nicht vor Massentierhaltung. [6]
WARUM IST SIE SCHÄDLICH FÜR DIE UMWELT?
- Als Fleischfresser benötigen Oktopusse große Mengen an Fischen und Krustentieren als Nahrung. Kommerzielle Zuchtfarmen würden durch die Fütterung dieser Tiere zur Überfischung beitragen und die marinen Ökosysteme zusätzlich belasten. [7]
- Außerdem würden sie die Umwelt mit Chemikalien wie Dünger, Algiziden und Desinfektionsmitteln verschmutzen.
- Überfüllte Anlagen würden Krankheiten verbreiten und der Einsatz von Antibiotika würde die umliegenden Gewässer erheblich gefährden.
Angesichts der schwerwiegenden ethischen und ökologischen Risiken fordern wir die Entscheidungsträger auf, die Oktopus-Zucht in Spanien und der gesamten EU zu verbieten.
Weitere Informationen und eine vollständige wissenschaftliche Bibliographie finden Sie unter folgendem Link.
Referenzen:
[2] https://www.bbc.com/news/science-environment-59667645
[3] https://fcmconference.org/img/CambridgeDeclarationOnConsciousness.pdf
[6] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/HTML/?uri=CELEX:31998L0058&from=EN
Die europäische Richtlinie 2010/63/EU über die Zucht von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken schließt allerdings auch Kopffüßer ein: Neben den Wirbeltieren müssen (...) auch Kopffüßer in den Anwendungsbereich dieser Richtlinie aufgenommen werden, da sie nachweislich Schmerzen, Leiden, Ängste und dauerhafte Schäden empfinden können. Während die EU Tintenfische bereits im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung schützt, ist es an der Zeit, diesen Schutz auch auf andere Bereiche, wie die Massentierhaltung, auszuweiten.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/HTML/?uri=CELEX:32010L0063&from=ES